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Geringe Übersterblichkeit aufgrund Covid19

Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf das Bestattungswesen in Deutschland. Zwar gab es keine solch dramatischen Entwicklungen wie in Italien mit 49 Prozent mehr Toten im März 2020 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 oder wie im Ballungsraum Stockholm mit in einzelnen Kalenderwochen doppelt so hohen Sterbefallzahlen.

Im April 2020 aber zeigte sich in Deutschland insgesamt sehr deutlich eine sogenannte Übersterblichkeit. In diesem Monat lag die Zahl der Gestorbenen mit mindestens 82.246 Fällen klar über dem Durchschnitt der Vorjahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind das 8 % (+5 942 Fälle) mehr als im Durchschnitt der vier Vorjahre. Mehr als 80 000 Sterbefälle in einem April gab es in Deutschland zuletzt im Jahr 1977. (Laut Wikipedia bezeichnet der Begriff Übersterblichkeit u. a. die erhöhte Zahl von Sterbefällen während einer bestimmten Zeitspanne, verglichen mit der zur selben Jahreszeit normalerweise erwarteten Sterblichkeit.)

Bei der Betrachtung des Jahresverlaufes in der Sterbefallstatistik sind die typischen Schwankungen während der Grippezeit von ungefähr Mitte Dezember bis Mitte April zu beachten. Dazu ein Blick in frühere Jahre: Im März 2019 starben beispielsweise etwa 86 400 Menschen. Im März 2018, also in einem Jahr, als die <link www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2018/09_2018.html _blank - "Externer Link Robert Koch-Institut: Grippewelle Winter 2017/18 (Öffnet neues Fenster)">Grippewelle besonders heftig ausfiel</link>, waren es 107 100. Auch ohne Corona-Pandemie gibt es also durchaus starke Schwankungen. Betroffen sind insbesondere Personen in der Altersgruppe ab 65 Jahren.

Die Auswirkungen der Grippewelle im Jahr 2020 waren sehr gering ausgeprägt. Im Januar 2020 starben nach der vorläufigen Auszählung etwa 85 200 Menschen. Im Februar 2020 waren es 79 600 Personen. Auch im März 2020 mit insgesamt mindestens 86 700 Sterbefällen ist bei einer monatsweisen Betrachtung kein auffälliger Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar. Betrachtet man die Entwicklung nach Kalenderwochen, so das Statistische Bundesamt weiter, dann liegen die Sterbefallzahlen seit der letzten Märzwoche (23. bis 29. März) über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Diese Abweichung nach oben war in der 15. Kalenderwoche (6. bis 12. April) am größten - sie lagen 11 Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt. Ab der 16. Kalenderwoche sind die Sterbefallzahlen wieder deutlich gefallen. Diese Befunde zur Übersterblichkeit decken sich bei Betrachtung der absoluten Zahlen mit den Daten zu bestätigten COVID-19-Todesfällen, die beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet werden.

Insgesamt war aber die Entwicklung der Übersterblichkeit nicht so dramatisch, wie anfänglich befürchtet. Die ersten düsteren Prognosen führten denn auch dazu, dass zum Beispiel mancher Orts Särge knapp wurden, weil Bestatter ihre Vorräte aufgestockten. Mittlerweile ist jedoch wohl bei jedem Bestatter ausreichend Material wie Schutzmasken und Desinfektionsmittel vorhanden. Dennoch wünscht sich niemand eine zweite Welle von Covid 19.